Zwischen pulsierendem Leben und Natur

Donnerstag, 1. November 2012 

Wieder so ein zauberhafter Tag!

Heute schien am ganzen Tag die Sonne wie im Hochsommer. Einzig der Wind kühlte etwas. Aber angezeigte 22° im Schatten vermittelt sicher einen Eindruck von den herrlich sommerlichen Tagen hier.

Deshalb zog ich bereits vormittags los. Strand ist sicher durch den Wind nicht das optimale, aber ich hab ja noch soooo viele Ecken auf der Insel, die interessant erscheinen.

Vorerst geh ich mal von oben in den Bergen die Salinas fotografieren. Das Licht ist wieder einzigartig und die Fernsicht super. Ich sehe Formentera sehr genau.

Blick über die Salinas bis Formentera

Mein Ziel ist heute Sant Antoni de Portmany im Nordwesten der Insel. Außerdem hab ich wieder lauschige Örtchen im Reiseführer gefunden. Mal schauen, was sich so ergibt…

Meine erste Station ist Sant Rafel, eine kleine Stadt mitten auf der Insel. Das Amüsante ist immer, dass die Städte auf der Karte einen richtig großen Eindruck machen, in Wirklichkeit jedoch sind es meist nur eine Kirche, ein Restaurant und ein paar Geschäfte. So auch in Sant Rafel. Der Ortskern ist schnell überblickt, ich bekomme aber endlich mal nette Ansichtskarten und hab einen Briefkasten gefunden!

Dann gings weiter nach Sant Antoni. Es sind gerade mal 18 km von Eivissa, der Hauptstadt. Also von einem Strand im Südosten bis zum anderen im Nordwesten. Alles keine wirklichen Entfernungen. Habe hier auch das erste Mal eine Straße befahren, auf der ich 100 fahren durfte. Zumindest auf wenigen Kilometern 😉

In Sant Antoni pulsiert trotz der Nachsaison das Leben. Bekam jedoch glücklicherweise direkt am Hafen einen Parkplatz. Die Gischt des Mittelmeeres peitschte so stark auf die Mole, dass nach zwei Stunden mein ganzes Auto voller Salzkristalle war.

Das Meer am Hafen von Sant Antoni

Das Meer am Hafen von Sant Antoni

Ich war beeindruckt von dem Hafen und den vielen Yachten. Hätte mir ja gern eine ausgesucht, aber mir fehlte ein Finanzierer! Geschenkt bekommt man so was sicher kaum. ;-)#

Der Hafen von Sant Antoni

Der Hafen von Sant Antoni

Ich begnügte mich dafür mit einem Cappuccino und einem Crêpes. Das direkt am Hafen, mitten in der Sonne, neben mir die Palmen und die Yachten – so schön kann Urlaub sein!

Palmen am Hafen  aber auch Straßenschluchten

Nach einigen Irrfahrten durch die Stadt – meist ist zwar alles super ausgeschildert, aber eben manchmal auch nicht – kam ich auf die Route nach Santa Agnes de Corona. Von dort aus sollten einige nette Ecken abgehen.

Erst mal fuhr ich jedoch immer bergauf. Es ist wunderbar, solche Serpentinenstrecken zu fahren und im Prinzip allein auf der Straße zu sein. Ich stell mir solche Unterfangen, die ich so täglich plane, in der Hochsaison schier nicht durchführbar vor.

Irgendwann sah ich ein kleines Schild zur Cala Salada. Wollt ich da hin? Ich glaube, so hieß der Strand, der im Reiseführer beschrieben war.

Der Weg führte mich auf einer relativ schmalen Straße an einigen Privatgrundstücken und Wegen vorbei, ein Parkplatz war ausgewiesen, der aber ziemlich weit oben lag – vermutlich für die Hauptsaison dort auch notwendig ist! Ich ignorierte das alles, fuhr einfach weiter – und landete mitten am Strand. Was für eine Aussicht! Wieder klopfte das Meer mit seinen Wellen an Felsen und ich atmete diese herrliche Meeresbrise mit der Begeisterung für die Umgebung!

Cala Salada

Cala Salada

Cala Salada

Als ich zurückfuhr, gabs einen kleinen Abzweig zu den Ses Fontanelles. Ich dachte einfach: los jetzt! Sackgasse! Und wieder Schotterweg! Mal schauen!

Mich erwartete eine mehrere Kilometer lange Fahrt weit hoch in die Berge, dort gabs sogar noch kleine Fincas, oft Privatwege, aber kein Leben.

Schotterweg

Schotterpisten  Schotterpisten

Plötzlich gings wieder bergab. Und da eröffnete sich wieder die ganze Schönheit der Insel. Offensichtlich das Cup Nuno kam vor mir zum Vorschein. Ein Felsmassiv, wunderschön! Unter anderem gabs dort auch einen Felsdurchbruch, einfach ein Loch mitten im Berg. Auf vielen Teilen dieser Schotterstraße – die übrigens besser als alle bisherigen zu befahren war – hätte mir keiner entgegen kommen dürfen. Auch hielt ich an vielen Stellen einfach an, um zu fotografieren. Nebenbei aus dem Auto, das traute ich mir nicht. Wie schnell lenkt man etwas vom Weg ab und landet irgendwo im Nichts weit unten. Das war mir dann doch zu riskant.

Aussichten

Cap Nuno

Cap Nuno

Cap Nuno

Das Loch im Felsen  Schotterpisten

Dennoch, dieser Weg hat sich gelohnt zu fahren. Irgendwann gabs dann ein Tor und es ging nicht weiter. Sicher so eine Millionärsfinca, gut bewacht und eigentlich nicht zugänglich. Wenden ging jedoch an diesen Stellen gut.

Ich fuhr begeistert zurück. Schon dieser Weg allein war schön, die Aussichten noch viel besser. An einer sehr übersichtlichen Stelle kam mir dann doch ein Jeep entgegen. Der Fahrer war völlig entgeistert, dass es noch andere Autos hier gibt. Ich fands eher amüsant.

Cap Nuno

Am meisten amüsierte mich jedoch ein Verkehrsschild an dieser Straße, die man wirklich nur entlang schleichen konnte:

img_7281.jpg

Mein weiterer Weg führte mich dann nach Santa Agnes de Corona. Es war eine wunderbare Strecke immer bergauf und bergab, viele Serpentinen – und ich allein auf der Straße. Irgendwie war ich richtig erschrocken, als plötzlich mal eine „Kolonne“ von drei Autos mir entgegen kam. Es gibt sie also doch, die anderen Autos.

Bei Santa Agnes sollte es noch einen Aussichtspunkt geben. Aber irgendwie war ich mir unterwegs überhaupt nicht mehr sicher, ob ich nicht zufällig schon an diesem Ort vorbei war. Wie gesagt, im Reiseführer war der Ort wieder beschrieben mit Kirche, Kneipe, vier Häuser und fünf Spitzbuben. Und ich kam ja andauernd an kleinen Casa vorbei. Aber das ist eben auch das Typische für Ibiza. Es ist außerordentlich zersiedelt. Auf der ganzen Insel gibt es immer wieder kleine Fincas, die wie hingetupft überall zu sehen sind. Das fiel mir bereits vom Flieger aus auf.

Dann jedoch ein Hinweisschild. Ich war also noch auf dem Weg. Intuitiv fuhr ich dann auch wieder mal in die richtige Richtung und kam über eine einsame Straße zu dem Aussichtspunkt bei Ses Balandres. Eine kleine – diesmal offene Bar – hatte viele Gäste. Nur gut, dass mir die vielen Autos die davor standen, nicht alle entgegen gekommen sind. Die Straße war wieder mal extrem eng.

bei Sant Agnes

bei Sant Agnes

bei Sant Agnes

Es war mittlerweile halb 5 und ich beschloss zurück zu fahren. Die Strecke nach Sant Rafel war toll – und ich wieder allein auf der Straße. Bemerkenswert waren die roten Böden, hier in der Mitte der Insel war die tiefrote Farbe besonders auffällig.

img_7293-rote-erde.jpg

Insgesamt war es wieder ein wunderschöner Tag mit vielen Erlebnissen. Ich bin schon sehr begeistert von dieser Insel. Allerdings stell ich es mir grausig vor, mit zig tausenden Gästen, die hier Party und Spaß haben wollen, diese teilweise doch recht engen Straßen teilen zu müssen. Der Herbst auf Ibiza eignet sich für solche Erkundungen allerdings hervorragend. Und wenn ich wollte, könnte ich jederzeit und dauernd baden gehen. Aber das hebe ich mir lieber auf und genieße dann den Es Cavallet.

img_7984-tag5.jpg

Die Fahrt ging über Eivissa nach Sant Antoni. Danach war ich an der Küste westlich des Punktes Nr. 3

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